Geschichtliches

Ein schriftlicher Nachweis über die Entstehung unseres Vereins besteht erst seit der Wiedergründung 1957. In der Chronik von 1957 steht: „Junge Männer haben 1909 die „Seerose“ gegründet.“ Damals gab es in Weßling schon zwei Schützenvereine, die Gesellschaften „Edelweiß“ und „Frohsinn“, beide gegründet 1886.
Eigentlich war es ein großes Risiko, 1909 eine dritte Gesellschaft zu gründen, wenn man bedenkt, dass Weßling zu diesem Zeitpunkt nur 500 Einwohner hatte…

Die drei Vereine überstanden – wie so viele andere Vereine – die Kriegsjahre 1939 – 1945 nicht. Nach dem Krieg machten die auferlegten Waffengesetze der Besetzungsmächte den Schützen das Üben unmöglich.
Ende 1956 setzten sich Mitbürger Weßlings zusammen und beschlossen, die Schützengesellschaft „Seerose“ wiederzugründen. Am 10.03.1957 war es endlich so weit. Stattliche 40 Personen (natürlich alles Männer, für die Damen war das damals noch nichts) waren bei der Wiedergründung dabei.

In die Vorstandschaft wurden folgende Mitglieder gewählt:

1. Schützenmeister Karl Haug
2. Schützenmeister Alfons Traub  
1. Kassier Georg Schmid (Bauer)  
1. Schriftführer Willi Zoller  
1. Schießleiter Otto John  
2. Schießleiter Georg Kirchinger  
1. Chronist Willi Zoller  

Jeden Dienstag ab 20.00 Uhr sollte geschossen werden. Außerdem wurde festgelegt, dass 5 Pflichtschüsse mit dem Zimmerstutzen und 2 Pflichtschüsse mit dem Luftgewehr abgegeben werden sollten. Geschossen wurde auf einem provisorischen Schießstand, der in der Kegelbahn im Gasthof Gerz aufgebaut wurde. Das offizielle Eröffnungsschießen fand am 27.04.1957 statt. Im Jahr 1960 wurde der Schießabend auf den Freitag verlegt. Das hatte zur Folge, dass auch das Lokal gewechselt werden musste, da die Kegelbahn im Gasthof Gerz jeden Freitag durch eine Kegelgruppe belegt war.

Als neuen Treffpunkt wählte man den Gasthof Seehof. Geschossen wurde nicht nur jeden Freitag von Anfang Oktober bis Ende Mai, es wurden auch zahlreiche Vergleichsschießen mit anderen Vereinen aus Etterschlag, Hochstadt, Oberpfaffenhofen, Unering, Steinebach und Gilching durchgeführt. Auch wurde seit 1958 jedes Jahr der Schützenkönig proklamiert. Manch einer erinnert sich noch gerne an die schönen Feste. Im Jahr 1962 wurde eine Fahne gekauft, die am 11./12. August 1962 von Pfarrer Walter geweiht wurde. Patenverein der „Seerose“ war die Schützengesellschaft „Edelweiß“ Gilching.

Aus rein geselligen Treffen wurden im Lauf der Jahre sportliche Veranstaltungen. Die erfolgreichsten Jahre waren z.B. 1995, als die Schützinnen und Schützen Angelika Lampl-Höck, Martin Thorenz, Christian Lampl und Martin Lampl jun. den ersten Platz in der Gaugruppe (Landkreis) Starnberg in der Disziplin „Luftgewehr 10 Meter“ belegten. Dadurch hatte die Mannschaft die Qualifikation für den Aufstiegskampf in die Bezirksliga Oberbayern erreicht. Der Wettkampf fand am 2.12.1995 in Bad Wiessee statt. Leider war es den Schützen nicht vergönnt, in die nächste Liga aufzusteigen.

Um diesen Erfolg zu erringen, waren einige Voraussetzungen notwendig. Der wichtigste Schritt war der Umzug aus den beengten Kellerräumlichkeiten im Gasthof „Post“. Durch den Bau der Schießanlage mit 14 Schießständen in der neuen Sporthalle in Weßling eröffneten sich den Schützen völlig neue Möglichkeiten. Mittlerweile werden von jedem Schützen am Schießabend mindestens 40 Schuss abgegeben, das Ergebnis wird in die Jahreswertung aufgenommen.